Zum Zustand Deutschlands

Eine Nationalhymne kann ein Rückgrat sein.

Zum Zustand Deutschlands

Beitragvon micha » 17.08.2006, 06:12

Der Zustand Deutschlands umfasst politische und gesellschaftliche Bereiche, die ineinander greifen. Er wird bewusst, wenn Nachrichten vermittelt werden, zum Beispiel Interviews beliebiger Bürger zur Partystimmung während der Fußballweltmeisterschaft 2006, zum deutschen Fahnenmeer, das einfach Freude ohne viele Hintergedanken ausdrückte. Er wird ebenfalls bewusst, wenn Fälle von Kindesmisshandlung oder Kannibalismus hochkommen. Er wird auch bewusst, wenn neue Zahlen von Neuverschuldungen des Staates genannt werden. Oder er wird bewusst, wenn Belege geliefert werden, wie sehr Arm und Reich mittlerweile auseinander klaffen, wie gerecht oder ungerecht der Sozialstaat funktioniert. Auch Nachrichten von politischen Entscheidungen auf parlamentarischer Ebene, die den Bürger erneut belasten, sind ebenso von Bedeutung wie Nachweise von Gruppen der Gesellschaft, die sich links- oder rechtsextreme logistische Programme geben, die die freiheitliche Verfassung unterhöhlen und den Bürger im Endeffekt strangulieren.

Dieses Forum hat sich gegen den Missbrauch freiheitlicher Bürgerrechte entschieden und wird dagegen angehen. Nicht Nachrichtenübermittlung macht das Forum aus, das übernehmen andere, sondern Deutung der Nachrichten. Wird an vielen Ecken Fehlverhalten festgestellt, ungerechtfertigte Vorteilnahmen zusammen mit Korruption zum Beispiel, dann hält das Forum die untadelige Haltung, Aussagen und Werke unserer Vorväter entgegen, um aufzurütteln und den krassen Unterschied gegenüber Lehrern und Vorbildern der Vergangenheit deutlich zu zeigen.
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Beitragvon micha » 19.07.2007, 02:52

Der Zustand Deutsch Lands aus eigener Erfahrung:

http://rheins.de/I.html
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Beitragvon micha » 22.07.2007, 00:46

Irgendwo hatte ich die Identität Deutsch Lands mit Dachboden Gerümpel verglichen. Da finden sich wahre Schatztruhen mit vergessenen Werten. Da finden sich verstaubte Akten deutscher Unmenschlichkeit. Ebenso finden sich vergilbte Zettel mit irgendwelchen Details deutscher Schicksale.

Die Kiste mit dem Deutschland Lied stand ganz weit hinten in einer Ecke, wurde ans Licht gezogen und in die Wohnung geholt. Daraus entstanden neue Überlegungen auf sauberem Papier. Sie erreichten sogar das Bundes Präsidial Amt. Damit war erst einmal Schluss mit den neuen Überlegungen. Die Kiste interessierte nicht, die frisch geschriebenen A4 Bögen wurden ignoriert: http://rheins.de/BI.html#B Absatz Bam)=Hymne gesucht

Die Identitäts Hymne mit sieben Strophen bettet die jetzige National Hymne gänzlich unverändert ein. Die erste und zweite Strophe wurden in Sinne von Hoffmann von Fallersleben - unwiderlegbar ganz sicher in seinem Sinne - geringfügig abgeändert, um das Lied auch inhaltlich auf die Ebene einer National Hymne zu legen, damit keine Missverständniss mehr entstehen können. Auch die ersten beiden Strophen können so von allen Deutschen gesungen werden.

Die vierte bis siebte Strophe lassen Deutschland aus der Gerümpel Kiste vergessener Werte ein wenig aufblühen.

Der Bundespräsident musste einbezogen werden, weil er für Staatsinsignien zuständig ist. Er wurde gefragt, ob er selbst vielleicht einen Veränderungs Wunsch hat. Ihm wurde in netter Form nahe gelegt, sich an der notwendigen Arbeit zu beteiligen. Präsidenten anderer Länder dichteten einst die National Hymnen ihres Volkes selbst. Ein Beispiel für eine solche gelungene Präsidenten Dichtung ist Liberia.

Keine Antwort des Bundespräsidenten. Der Inhalt der Identitäts Hymne fand sich in der "Berliner Rede" des Bundespräsidenten wieder. Er wurde zum Consulting Text für eine richtungsweisende Präsidial Rede.

Was stand denn nun in der Identitäts Hymne? http://rheins.de/BI.html#B Absatz Baj) gibt bereits zwei Zeilen preis. Sie wären dem Bundespräsidenten gewiss nicht eingefallen. Aber eine andere Zeile hätte sich angeboten. Mit dieser anderen Zeile hätte der Bundespräsident in die Arbeit eingreifen können, ohne Schaden davon zu tragen.

Die Zeile war:

Schiller, Dürer, Schlüter, Kant

Dichtung, Bildende Kunst, Architektur, Philosophie. Er hätte sagen können, nehmen wir doch lieber wieder Goethe statt Schiller wie in früheren Entwürfen des Identitäts Liedes. Damit wäre ich einverstanden gewesen. Der Stolper Stein aber ist Schlüter, der Architekt, der einst Berlin architektonisch auf eine europäische Ebene gehoben hat. Er ist weniger bekannt. Er sollte bekannt sein. Schließlich zog die Regierungs Karawane nach Berlin.

Trotzdem - in einem Identitäts Lied mit National Hymnen Charakter sollte auch der Bekanntheits Grad in der Bevölkerung eine Rolle spielen. Es käme also darauf an, einen Namen zu finden, der mit Architektur zu tun hat und ins Versmaß hinein passt. Zumindest diese Überlegung hätte der Bundes Präsident anstellen können. Damit hätte er sich eine ehrenvolle Beteiligung am Identitäts Lied der Deutschen sichern können.

Der Versuch Oskar Lafontains in seiner ehemaligen Bild Zeitungs Kolumne, zusammen mit Peter Gauweiler, Schlüter zu ersetzen, ging daneben. Er übernahm nämlich:

Goethe, Dürer, Beethoven, Kant

Ihm gefiel Ludwig van Beethoven statt Schlüter besser. Leider war Beethoven kein Architekt. Sein Name passt nicht ins Versmaß. Daher war der Austausch Versuch Oskar Lafontains ein Fehlversuch. Die Text Stelle konnte also vom Bundes Präsidenten noch gestaltet werden. Wie könnte Sie heißen? Ich denke, dass ich auf Beteiligung nun nicht länger warten darf.

Somit gebe ich heute eine kleine Veränderung der betreffenden Zeile. Die Veränderung ist eine mögliche Lösung für das Problem, dass Schlüter nicht mehr so bekannt ist. Die Zeile heißt ab jetzt:

Goethe, Dürer, Schliemann, Kant

Schliemann und Troja haben sich in das Gedächtnis seit unserer Kindheit eingegraben. Architektur und die europäischen Wurzeln in der griechischen Antike geben der Zeile eine sinnvolle Wendung, wie ich denke. Zufällig passt Schliemann auch ins Versmaß.

Damit wären wir einen Schritt weiter.
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Beitragvon micha » 24.07.2007, 12:04

Seit der Fußball Welt Meisterschaft 2006 hat sich der Zustand Deutsch Lands verschlechtert. Die naive Liebe zu unserem Land ist Vergangenheit. Der politische Alltag dominiert. Das Volk spürt wieder die Belastungen aus Berlin und Brüssel. Es spürt auch, dass es eine Kriegs Inflation der USA ausbaden muss. Es merkt, dass neue Belastungen kommen. Der Terror Weltkrieg innen wie außen macht die Bürger Schicht der Deutschen, die nicht aus den Steuer Töpfen gefüttert werden, zu hoffnungslosen Verlierern. Abgaben und Grundkosten stiegen erneut.

Die Gelegenheit einer veränderten frischen National Hymne war da. Sie sollte den Schwung des nationalen Zusammen Gehörigkeits Gefühls auch auf die politische Ebene übertragen.

Der Bundes Präsiden blieb ignorant. Er verhinderte diese Gelegenheit. Kontinuierlich immer stärker werden stattdessen die Neo Nazis. Sie sollte das Lied möglichst ins Abseits drängen. Die unveränderte erste Strophe wird gegröhlt, wie sie Hitler verstand. Im "Dritten Reich" wurde nur die erste Strophe gesungen. Die Zeilen

Von der Maas bis an die Memel,
Von der Etsch bis an den Belt

aus der ersten Strophe sind Dreh und Angel Punkt für den Gebiets Revisionismus der Neonazis.

http://rheins.de/forum/archive/Juli2007/Sachsen.htm
http://rheins.de/forum/archive/Juli2007/Schwerin.htm

Eventuell will der Bundespräsident die beiden Zeilen ebenfalls für die Zukunft reservieren, um Deutsch Land zur alten Größe zu verhelfen. Eine andere Erklärung fällt mir nicht ein.

Der hoheitliche Beschluss, dass nur die dritte Strophe National Hymne sei, die erste und zweite jedoch gesungen werden dürfen, wird zum Problem, wenn aggressive Teile der Bevölkerung, die bereits parlamentarische Macht besitzen und Anders Denkende bedrohen, schädigen, unterdrücken und gelegentlich bereits ermorden, wieder die erste Strophe zur Nationalhymne machen wollen.

micha hat geschrieben:Zitat eines Links http://www.uni-koeln.de/ew-fak/Mus_volk ... t/20Jh.htm Mit ausdrücklicher schriftlicher Erlaubnis der Seminar Leiterin Probst-Effah, darf hier im Forum auf das Seminar Ergebnis zurück gegriffen werden.

Das „Dritte Reich“: Am 19. Mai 1933 erklärte Adolf Hitler im „Reichsgesetz zum Schutz na­tionaler Symbole“ das nationalsozialistische „Horst-Wessel-Lied“ („Die Fahne hoch“; s.u.) zum offiziellen Zusatz des Deutschlandliedes, von dem nun die erste Strophe gesungen wurde. Seit 1940 mussten Deutschland- und Horst-Wessel-Lied gemeinsam aufgeführt wer­den. Diese Doppelhymne wurde – wie auch viele andere nationalsozialistische oder national­sozialistisch belastete Lieder – am 14. Juli 1945 durch den Alliierten Kontrollrat verboten.

Auch während des „Dritten Reiches“ kursierten (sowohl pro- als auch antinationalsozialisti­sche) Parodien des Deutschlandliedes. „Mit dem Anschluß Österreichs und der Besetzung Däne­marks und der Niederlande hatte auch das Von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt erneut seinen Status geändert. Aus der Utopie war ... Realität geworden, die Sehnsucht schien erfüllt“ (Kurzke 1990, S. 48 f.). Deshalb sangen deutsche Soldaten:

Von der Maas bis an die Memel,
Von der Etsch bis an den Belt
Stehen deutscher Männer Söhne
Gegen eine ganze Welt

(aus: Soldatenliederbuch, hg. vom Generalkommando des VII Armeekorps, 2. Aufl. München 1940; zit. nach Kurzke 1990, S. 49)

Nach 1945 verboten die Alliierten das Spielen und Singen des Horst-Wessel-Liedes und des Deutschlandliedes. Als problematisch galten und gelten nicht nur die ersten zwei Zeilen der ersten Strophe, sondern vor allem auch die Grenzziehung: Maas, Etsch und Belt markierten 1841 die Grenzen eines Staatenpaktes namens „Deutscher Bund“, wobei die Memel schon außerhalb dieser Grenzen lag, aber zu Preußen gehörte. Dieser historische Bezug wird aber überlagert durch die Erinnerung an Hitlers aggressive Expansionspolitik. „Dies wäre wohl vermieden worden, wenn die verpönte erste Strophe nur die Nachkriegsgrenzen beider deut­scher Staaten nennen würde. Warum nicht ‚von der Maas bis an die Oder, von den Alpen bis zum Belt‘?“ (Knopp Kuhn 1988, S. 14). Solche pragmatischen Überlegungen fanden nach 1945 nicht statt, man wollte anscheinend den „authentischen“ Text bewahren. Andere Natio­nen hatten bei Textänderungen weniger Bedenken: Die französische Hymne wurde mehrfach umgedichtet, ebenso die sowjetische u.v.a.

Schon vor der Gründung der Bundesrepublik Deutschland am 20. September 1949 gab es viele Diskussionen und Auseinandersetzungen um das „Lied der Deutschen“ als Staatssymbol des neuen demokratischen Staates. Im Artikel 22 des Grundgesetzes vom 25. Mai 1949 ist nur die Bundesflagge „Schwarz-Rot-Gold“ festgelegt; die Frage der Nationalhymne wurde ausge­spart. Für viele Parlamentarier blieb das „Deutschland über alles“ – trotz aller gutge­meinten Deutungen – zu missverständlich.

Es gab starke Einwände gegen das Deutschlandlied, weil es im „Dritten Reich“ missbraucht worden war. Ein ehemaliger Häftling, der Publizist Axel Eggebrecht, erinnerte sich: „Im KZ mußten wir die heiligen Worte Recht und Freiheit nach Kommando herausbrüllen. Wächter mit Knüppeln umstanden uns, brüderliche Gesangslehrer. Und da sollen wir nun wieder sin­gen, als sei nichts gewesen?“ (Knopp / Kuhn 1988, S. 108 ).

Dass eine Nationalhymne nach 1945 fehlte, machte sich u.a. bei internationalen Sportveran­staltungen bemerkbar. Offiziell vorgesehen war für solche Gelegenheiten Schiller/Beethovens „Freude, schöner Götterfunken“. Es kam aber auch vor, dass anstelle einer Hymne der Kölner Karnevalsschlager von 1948 „Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien“ gespielt wurde oder aber „In Mün­chen steht ein Hofbräuhaus“ und bei Auftritten Konrad Adenauers „Heide­witzka, Herr Kapi­tän“.

In der BRD setzte sich Bundeskanzler Adenauer für das „Lied der Deutschen“ ein, ebenso der Vorsitzende der SPD Kurt Schumacher – im Gegensatz zu den meisten SPD-Mitgliedern. Der damalige Bundespräsident Theodor Heuss (FDP) hatte Bedenken. Im August 1950 ließ er mitteilen, dass bis zum Vorliegen einer neuen deutschen Nationalhymne das Lied „Ich hab mich ergeben“ gesungen werden solle (Knopp / Kuhn 1988, S. 104). Heuss wünschte sich eine neue Nationalhymne. In einem Schreiben vom September 1950 an Carl Orff (den Heuss als Komponist einer neuen Nationalhymne auserkor, der lehnte aber ab) äußerte er die folgen­den Bedenken gegenüber Hoffmann von Fallerslebens Text:

„... die erste Strophe paßt nicht mehr in die geschichtliche Landschaft, die zweite ist zu trivial und immer trivial gewesen, die dritte allein für sich wenig. Die mannigfaltigen Versuche, auf die Haydnsche Melodie einen neuen Text zu stülpen, halte ich für aussichtslos. Ich glaube, die Deutschen genug zu kennen, um zu wissen, daß dann die ‚loyalen‘ Patrioten den sogenannten amtlichen Text, die ‚militanten‘ Patrioten ... den Hoffmannschen Text singen, und wir kom­men aus dem ewigen Sängerwettstreit der stärkeren Stimmen nicht heraus“ (Knopp / Kuhn 1988, S. 105).



Bundeskanzler Adenauer rief heftige Reaktionen im In- und Ausland hervor, als er am 18. April 1950 anläßlich eines Besuchs in Berlin bei einer Kundgebung im Titania-Palast die dritte Strophe „Einigkeit und Recht und Freiheit“ anstimmte. Er wollte eine Entscheidung in der Hymnenfrage provozieren (Ragozat 1982, S. 62). Adenauer forderte die Versammlung zum Mitsingen auf. Der Parteivorstand der SPD verließ den Raum, während die drei West­berliner Kommandanten sich von ihren Sitzen erhoben. Im Ausland gab es Kritik an Adenau­ers Vorgehen.

Noch wollte Heuss das Lied von R.A. Schröder und Hermann Reutter „Land des Glaubens“ als Bundeshymne durchsetzen. Zum Jahreswechsel 1950/51 erklang dieses Lied nach der Rundfunkansprache des Staatsoberhauptes über alle westdeutschen Sender. Die Öffentlichkeit blieb reserviert. Der Dichter Gottfried Benn schrieb: „Und nun die neue Nationalhymne. Der Text ganz ansprechend, vielleicht etwas marklos. Der nächste Schritt wäre dann ein Kanin­chenfell als Reichsflagge“ (Knopp / Kuhn 1988, S. 107). Die „Frankfurter Rundschau“ sah sich erinnert an Gesänge der Hitlerjugend zu Morgenfeiern und Sonnwendfeiern, wohl auch, weil R. A. Schröder eine NS-Vergangenheit hatte .

In seinem Brief an Adenauer vom 2. Mai 1952 gab Heuss schließlich nach: „Als mich die Frage nach einer Nationalhymne bewegte..., glaubte ich, daß der tiefe Einschnitt in unserer Volks- und Staatsgeschichte einer neuen Symbolgebung bedürftig sei... Ich weiß heute, daß ich mich täuschte... Ich habe den Traditionalismus und sein Beharrungsbedürfnis unter­schätzt“ (Knopp / Kuhn 1988, S. 110). Der Bundespräsident erklärte sich bereit, unter Ver­zicht auf eine feierliche Proklamation der Bitte der Bundesregierung um Wiedereinführung des ‚Deutschlandliedes‘ als Staatssymbol der Bundesrepublik Deutschland zu entsprechen (Ragozat 1982, S. 63; Knopp /Kuhn 1988, S. 110). Als Stunde der Wiedergeburt gilt der 6. Mai 1952. An diesem Tag veröffentlichte das Presse- und Informationsamt der Bundesregie­rung eine Erklärung (Wortlaut siehe Ragozat 1982, S. 63). Es wurde darin betont, daß bei staatlichen Veranstaltungen die dritte Strophe gesungen werden solle, obgleich alle Strophen des Liedes als Nationalhymne anerkannt seien. Diese Regelung – dass zwar alle Strophen als Nationalhymne anerkannt sind, jedoch bei staatlichen Veranstaltungen nur die dritte Strophe gesungen werden solle – führte immer wieder zu Irritationen; immer wieder war es die erste Strophe, die Anstoß erregte.

In den langjährigen Diskussionen wies die parlamentarische Opposition auf die unangeneh­men Erinnerungen hin, die das Deutschlandlied durch seine Verwendung im „Dritten Reich“ bei vielen hervorrief, doch ging die SPD nach und nach dazu über, die Hymne zu tolerieren. Im Ausland waren die Reaktionen geteilt. Im Ostblock gab es scharfe Ablehnung, während die drei Hohen Kommissare in Bonn übereinstimmend erklärten, es sei „deutsche Angelegen­heit, die Nationalhymne zu bestimmen“. Der amerikanische Hohe Kommissar McCloy meinte. es sei nicht entscheidend, was die Völker singen, sondern wie sie handeln (Knopp / Kuhn 1988, S. 113 f.).

Es gab bis in die sechziger Jahre keine getrennten Olympiamannschaften der BRD und der DDR, sondern nur eine gesamtdeutsche Mannschaft. Daher mussten bei den Olympiaden in Rom 1960 und Tokio 1964 Kompromisse gefunden werden: Die deutschen Sportler wurden damals mit Beethovens Hymne „An die Freude“ geehrt. Erst seit 1968 traten auf Beschluss des Olympischen Komitees die Sportler aus der Bundesrepublik Deutschland und der DDR mit eigener Flagge und Hymne an.

Auch nachdem das Deutschlandlied seit 1952 offizielle Hymne war, gab es weiterhin zahlrei­che Auseinandersetzungen. Das zeigt z.B. seine Behandlung in den Funkhäusern der einzel­nen ARD-Anstalten. Anfang 1974 erklang die dritte Strophe nur noch am Sendeschluss im Bayerischen und Hessischen Rundfunk und im Sender Freies Berlin. Der Westdeutsche Rund­funk hatte zu dieser Zeit die Ausstrahlung der Hymne eingestellt, nahm sie bald aber wieder im dritten Programm auf (Knopp / Kuhn 1988, S. 124). 1977 regte Bundespräsident Walter Scheel an, im Fernsehen an vier herausgehobenen Tagen des Jahres das Deutschlandlied zu spielen: am 23. Mai, dem Tag der Verabschiedung des Grundgesetzes (Verfassungstag); am 17. Juni, dem Tag der deutschen Einheit; am 20. Juli, dem Gedenktag für die Widerstands­kämpfer gegen das Naziregime; am Volkstrauertag (2 Sonntage vor dem 1. Advent). Am 8. März 1985 votierte der Fernsehrat des ZDF einstimmig für die tägliche Ausstrahlung der Na­tionalhymne zum Programmschluss; kurz darauf folgte die ARD.

In den Schulen gehört die dritte Strophe des Deutschlandliedes zu den für das 4. Schuljahr verbindlichen Lerninhalten. Auch hier erregte die erste Strophe mehrmals Anstoß: So gab es im Frühjahr 1978 in Baden-Württemberg einen Parteienstreit, als der damalige Ministerpräsi­dent Filbinger an alle Schulen des Landes eine mit allen drei Strophen besungene Schallplatte, dargeboten von dem Sänger Heino, schicken wollte. In Berlin gab es Ärger, als der Charlot­tenburger Volksbildungsstadtrat Roeseler die drei Strophen des Deutschlandliedes an die Leh­rer mit der Anweisung schickte, den Text allen Kindern des Bezirks in den vierten Klassen bekannt zu machen. Es gab Proteste von SPD- und FDP-Stadträten, die Gewerkschaft Erzie­hung und Wissenschaft reichte Klage ein (Knopp / Kuhn 1988, S. 126 f.). Stein des Anstoßes war dabei die belastete erste Strophe.

Ein Briefwechsel zwischen Bundespräsident Richard von Weizsäcker und Bundeskanzler Helmut Kohl vom August 1991 legte für das wiedervereinte Deutschland fest, dass seit dem 3. Oktober 1990 die Nationalhymne der bisherigen Bundesrepublik – reduziert auf ihre dritte Strophe – „für das vereinte deutsche Volk gilt“. Die erste Strophe ist nicht verboten, jedoch bei staatlichen Anlässen verpönt.

Aber nicht erst seit 1945, sondern von Anfang an war das „Deutschlandlied“ umstritten. Schon Friedrich Nietzsche äußerte dazu: „...die blödsinnigste Parole, die je gegeben worden ist“ (Ragozat 1982, S. 61). Der Historiker Golo Mann hingegen nannte den Text „zarteste Lyrik“ (Knopp/ Kuhn 1988, S. 7). Er betont, daß andere Hymnen viel aggressiver seien: Die Marseillaise strotze geradezu vor Militarismus. Da werde „zu den Waffen“ gerufen, da spritze Blut („Qu’un sang impur abreuve nos silons“ – „Das unreine Blut tränke unserer Äcker Fur­chen“), werde den Feinden Frankreichs Rache angedroht. In der US-Hymne läßt Autor Fran­cis Scott Key das Sternenbanner wehen – „hoch und tapfer“, „unter den Blitzen der Schlacht“.

Das Deutschlandlied „ist ein Paradebeispiel dafür, daß es keinen Text an sich gibt, sondern nur einen Text, der von ganz bestimmten Lesern (Sängern) mit einem ganz bestimmten Er­wartungshorizont verwendet wird ... Jede Epoche der deutschen Geschichte sang mit densel­ben Worten ein anderes Lied“ (Kurzke 1990, S. 50).



Andere Natio­nen hatten bei Textänderungen weniger Bedenken: Die französische Hymne wurde mehrfach umgedichtet, ebenso die sowjetische u.v.a. Das Kleben am "authentischen" Text muss nicht sein. Als Lied für Studenten und als historisches Zeugnis bleibt das Deutschland Lied ja erhalten, auch wenn die National Hymne einen anderen oder angeglichenen Text erhält. Eine Quelle bleibt unangetastet, wenn sie zitiert wird.

Aus den Zitaten wird deutlich, dass Bundes Präsident Köhler in einer seiner Kern Aufgaben gefordert war, als ihm das Identitäts Lied zugeschickt wurde. Begleitende Briefe wurden allem Anschein als "Belästigung" gewertet. Kein einziger wurde beantwortet. Es blieb beim Abwimmeln und heimlichen Verwerten des Inhalts.
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Beitragvon micha » 25.07.2007, 03:03

Seit dem Tornado Flug Aufklärungs Einsatz der deutschen Bundes Wehr ist der Traum geplatzt, Deutsch Land könnte sich zu einer "friedlich kämpferischen" Nation entwickeln. Die Zeile

Friedlich kämpft das neue Land

muss daher geändert werden. Die Entwicklung zwingt leider dazu. Daher muss es nun heißen:

Frieden will das neue Land

Kämpfen für Frieden passt nicht ins Versmaß. Die Zeile Für Frieden kämpft das neue Land beginnt weich, alle anderen Zeilen beginnen jedoch hart. Das Versmaß erfordert also andere Überlegungen. So wurde der Kampf durch den Willen ersetzt.
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Beitragvon micha » 27.07.2007, 01:45

Das Identitäts Lied im Hymnen Versmaß und im Sinne von Hoffmann von Fallersleben beinhaltet einen kulturellen Patriotismus, der sich von anderen Patriotismen unterscheidet. Ich empfehle die beiden unten gegebenen Links, eine Archivierung. Dazu äußere ich mich später.

http://rheins.de/forum/archive/Juli2007 ... shoff1.htm
http://rheins.de/forum/archive/Juli2007 ... shoff2.htm

Der Weg, der zur Freude an unserem Land während der Fußball Welt Meisterschaft 2006 führte, war schmal und vorgegeben.
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Beitragvon micha » 05.01.2008, 17:48

Oben hob ich eine Zeile des Identitäts Liedes heraus:

"Die Zeile war:

Goethe, Dürer, Schlüter, Kant

Dichtung, Bildende Kunst, Architektur, Philosophie. Er hätte sagen können, nehmen wir doch lieber wieder Goethe statt Schiller wie in früheren Entwürfen des Identitäts Liedes. Damit wäre ich einverstanden gewesen. Der Stolper Stein aber ist Schlüter, der Architekt, der einst Berlin architektonisch auf eine europäische Ebene gehoben hat. Er ist weniger bekannt. Er sollte bekannt sein. Schließlich zog die Regierungs Karawane nach Berlin."

Dazu zitiere ich folgenden Text aus Wikipedia.de:

Unter Kurfürst Friedrich III., ab 1701 König Friedrich I. in Preußen, kam es zum Ausbau des Schlosses zur großartigen Königsresidenz. Ab 1699 baute Andreas Schlüter das Schloss zum bedeutendsten Profanbau des protestantischen Barocks aus.


Und:

Das Berliner Schloss, seit einiger Zeit auch Berliner Stadtschloss genannt, war die Hauptresidenz (Winterresidenz) der Markgrafen und Kurfürsten von Brandenburg, später der Könige in bzw. von Preußen und der Kaiser des Deutschen Reiches. Es stand auf der Spreeinsel in Berlin-Mitte.

Nach der Novemberrevolution von 1918 fungierte das Schloss als Museum und zahlreiche andere Mieter, so etwa die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, das Psychologische Institut der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin oder die Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft nutzten es. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss schwer beschädigt, ließ sich jedoch immer noch als Veranstaltungsort nutzen. Vom 7. September bis zum 30. Dezember 1950 wurde es auf Geheiß des seinerzeitigen Generalsekretärs des ZK der SED Walter Ulbricht gesprengt.

Unter dem Titel Humboldtforum konkretisiert die Bundesrepublik Deutschland seit 2006 den Wiederaufbau/Neubau eines Gebäudes an der Stelle in den Proportionen des ehemaligen Stadtschlosses. 2007 beschlossen Bund (Parlamentsbeschluss) und Land Berlin, den Wiederaufbau 2010 zu beginnen: als ein Gebäude in der Kubatur des Stadtschlosses und mit dreien seiner historischen Fassaden.


Merkwürdig! Nun auf einmal also der Wiederaufbau! Nachdem die Identitäts Hymne an den Bundes Präsidenten, die Bundes Kanzlerin und Beckenbauer geschickt worden war. Das war ca. 2 Monate vor Eröffnung der Fußball Weltmeisterschaft in Deutschland 2006.

Die Zeile hatte Wirkung. Der Grund liegt auf der Hand. Bisher dominierten die Geschichts Punkte der Denkmalpflege. Im Lied dominiert aber der politische Aspekt. Nur das Stadtschloss kann die monomanischen Plane Hitlers, Berllin in die Stadt Germania zu verwandeln, löschen, vergessen machen. Albert Speer hätte ganze Arbeit geleistet. Der Rückblick auf Schlüters Bauwerk und sein Wiederaufbau geben Berlin seine Mitte und historische Würde zurück.

Selbstverständlich war dieser Zusammenhang entscheidend für meinen Entschluss, in die Zeile mit Goethe, Dürer und Kant auch Schlüter aufzunehmen. Die Zeile stand schon 2001/2002.

Lafontaine hatte in seiner Bild Kolumne "Mein Herz schlägt links" diese Zeile noch geändert und Schlüter durch "Beethoven" ersetzt, der aber in das Versmaß dann nicht hinein passt und die Gattung Architektur aus der Zeile heraus nimmt.

Lafontaine verstand damals den Sinn nicht. Er zitierte mich mit einem Wischi Waschi Text "Da gibt es eine neue (kulturelle) patriotische Bewegung", ohne die Bedeutung des Stadtschlosses als nationales Radier Gummi gegen Hitler/Speer zu erkennen. Langsam wurde diese Bedeutung jetzt erkannt, weil sich die Sicht vom Denkmal pflegerischen Aspekt aufgrund der Identitäts Hymne auf den politischen verschob.

Nun, da Schlüter im Identitäts Lied seinen "Dienst" erfüllt hat, das Stadtschloss die Mitte Berlins wieder einnehmen wird, Berlin seine historische Würde wieder zurück erhalten wird, kann sein Name im Identitäts Lied durch Schliemann ersetzt werden. Die Gattung Architektur bleibt in der Zeile so erhalten.

micha vRhein
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Beitragvon micha » 09.01.2008, 14:59

Oben schrieb ich noch: "Langsam wurde diese Bedeutung jetzt erkannt, weil sich die Sicht vom Denkmal pflegerischen Aspekt (des Berliner Stadtschlosses von Schlüter) aufgrund der Identitäts Hymne auf den politischen verschob."

Inzwischen zweifle ich aber daran. Möglich ist vielmehr, dass der Wiederaufbau allein deshalb beschlossen wurde, weil es der Regierungs Spitze einschließlich der Mitarbeiter genügte, dass Schlüter in der Zeile stand. vRhein hatte immer recht. Warum nun nicht auch hier?

Diese These begründe ich nun. Wenn über viele Jahre meine Texte als politisches Consulting zum Null Tarif willkommen waren, aber nicht einmal ein einziger Zuspruch, eine einzige Antwort oder ein einziges Dankeschön folgten, geschweige denn ein Cent Belohnung für mühevolle Arbeit, dann liegt der sittliche, ethische und humanistische Pegel der Verwerter so miserabel niedrig, dass eine Tiefen Erkenntnis gar nicht möglich ist.

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Beitragvon micha » 19.01.2008, 12:45

Zwei andere Zeilen des Identitäts Liedes werden hier untersucht:

http://rheins.de/forum/viewtopic.php?p=1696#1696
http://rheins.de/forum/viewtopic.php?p=1697#1697
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Beitragvon micha » 28.01.2008, 08:57

Hier wird über die Chance eines Neuanfangs gesprochen:

http://rheins.de/forum/viewtopic.php?p=1707#1707
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Beitragvon micha » 23.10.2008, 15:14

Der Zustand Deutschland ist so schlecht wie nie zuvor in der Nachkriegs Geschichte. http://rheins.de/forum/viewtopic.php?p=1953#1953

Darum können auch irgendwelche Hoffnungen kaum noch auf einer erneuerten Nationalhymne liegen. Dennoch entstand eine Fassung, die in das Partei Programm der Muster Partei http://solidarpartei.de eingebunden ist. Angestrebt wird eine Solidar Gesellschaft. Überlegt wurden Punkte, was zu tun wäre.

http://solidarpartei.de/hymne.html#1
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