http://www.deutschlandlied.de/forum/vie ... 8982#28982
Ein Mitglied des oben verlinkten Forums mit Namen "Deutschlandlied" hatte mich per interner email gefragt, wann denn nun der neue Text meines erweiterten Deutschlandliedes freigegeben wird. Er wird es sicherlich erlauben, dass ich meine Antwort auch hier gebe. Die Frage ist ja nichts Privates, sondern hat direkt mit dem Forum zu tun.
Meine Antwort hat folgenden (hier etwas ergänzten) Wortlaut:
Hallo Deutschlandlied!
Der Text wurde von der BRD über den Bundespräsidenten nicht verwertet. Die Rechte gingen somit an mich zurück.
BP Köhler hat jedoch den Inhalt in seiner sog. Berliner Rede verwertet, obwohl der Text im Vertrauen überlassen worden war. Eine Übertragung des Copyright war schriftlich von mir an die Bedingung geknüpft worden, dass damit eine Nationalhymne vorgeschlagen wird. Dies war nicht der Fall. Stattdessen wurde der Inhalt "ausgeschlachtet" ohne mich zu verständigen oder gar einzubeziehen. Da sich ein Bundespräsident Deutschlands an einer Queen Elisabeth oder einem König Pumiphon messen lassen muss, will der ganze Vorgang nicht in meinen Kopf.
Die Berliner Rede hatte in der Presse eine sehr positive Resonanz, Kommentatoren sprachen von einem neuen Köhler, sogar von Horst (?) Wer?
Möglicherweise liegt ein Irrtum bezüglich der Copyrightübertragung vor. Wie ich damals hier im Forum schrieb, hatte ich weder eine Gegenleistung noch einen Eintrag als Autor verlangt. Zu beachten war jedoch, dass ich das Lied der BRD vermacht hatte, nicht einem einzelnen BP Köhler. Und die Übertragung war an eine Unterstützung und Veröffentlichung als neuen Hymnenversuch gebunden. Die deadline war der Tag der deutschen Einheit dieses Jahr. Die Europahymne wurde aufgeführt.
Ein entsprechendes Schreiben an den BP, dass nämlich die Vorwegverwertung für eine Rede kostenpflichtig sei, wurde nicht beantwortet. Eine Absicht, Kosten zu berechnen, habe ich indessen nicht, obwohl der Text als consulting-Text genommen wurde und "political consulting" als Firmierung in meinem Briefkopf an den BP zu finden war. Die Briefe, einschließlich der befristeten Copyrightübertragung, waren formell Faxe ohne Unterschrift und pdf-Dateien mit Unterschrift.
Einen Kostenabgleich überlasse ich dem Bundespräsidenten, weil kein direkter Auftrag, sondern nur eine Verwertung vorlag. Die Verwertung als Consultingtext steht völlig außer Zweifel, da es nicht sein kann, dass die Inspiration, die zur sehr beachteten Berliner Rede führte, aus dem Pool der "Deutschland - Land der Ideen" Kampagne kommt, da diese kommerziell durchsetzt ist. Da erstirb jede Inspiration.
Die Poststelle sagte Ausdrucke zu. Um Kenntnisnahme der Bundeskanzlerin wurde höflich gebeten. Ob dies geschah, weiß ich nicht. Jedenfalls hätte es sich gehört mitzuteilen, wenn eine Weiterleitung an das Kanzleramt nicht möglich war. Da dies nicht geschah, gehe ich davon aus, dass auch Frau Dr. Merkel informiert wurde. Schließlich handelt es sich um einen Nationalsong, für den sich das Duo Präsident/Kanzler seit Bestehen der Bundesrepublik verantwortlich fühlte.
Nun entsteht gerade ein neues Schreiben an den BP, das auf einen Kompromiss zielt, nämlich eine Mitarbeit an der Initiative "Deutschland, Land der Ideen". Dort nimmt der alte Slogan "made in Germany" einen breiten Raum ein. Aus made in Germany wurde praktisch made worldwide. Darum möchte ich meinen geschützten Buchtitel "Energy from Germany" einbringen, um die alternativen Energiekonzepte, die Deutschland entwickelt, zu bündeln. Ich hoffe, das dieser wertvolle Slogan, der auch geistige Energie anklingen lässt, als Idee nicht einfach an mir vorbei verwertet wird.
Wenn dieses Angebot einer Mitarbeit nicht fruchtet, dann werde ich die Zeilen Stück für Stück veröffentlichen. Begonnen habe ich bereits mit der Zeile "friedlich kämpferisches Land", das zum Schluss in die Zeile "friedlich kämpft das neue Land" verwandelt wurde.
Diese Zeile wurde von Schröder wie eine Doktrin behandelt. Seine nachträgliche Erklärung für die Irak-Verweigerung war "Nie wieder Krieg". Er hatte im Balkan Krieg ohne UN-Mandat. Er beansprucht nun die Initialzündung seiner Irakpolitik für sich selbst mit einer Negativformulierung, die stets auf das aggressive Deutschland bezogen war; er übertrug den Satz auf ein Land, das sich verteidigt. Merkwürdig, dass die Presse diese unlogische Propaganda zu eigenem Nutzen nicht durchschaute.
Kanzler Schröder verhält sich abstoßend, da er seinen Außenminister mit dem Wort "Zweckbündnis" abstieß, um Erfolge für sich allein zu beanspruchen. Er scheint unberührt, dass er in Deutschland eine wachsende hilflose, resignierende Unterschicht hinterlassen und so Untreue gegenüber gerade den besonders Abhängigen bewiesen hat. Er zeigt sich als Putin-Einkauf auch gegenüber dem Land untreu, wenn er Privat-Verträge auf Kosten Deutschlands abschließt, die unser Land in eine Anhängigkeit treiben.
Nach hilfesuchenden Fragen von Präsident Bush floh er in einen bequemen Antiamerikanismus, vielleicht auch, um sich mit seinen Englischkenntnissen nicht zu blamieren. Da war ihm der Deutsch sprechende Putin lieber. Schröder zerbrach das atlantische Bündnis und klinkte Deutschland aus. Er verzichtete auf den Einfluss Deutschlands, um eine Wahl zu gewinnen. Er hat einen sehr großen Teil des Irak-Desasters mit zu verantworten, denn er klinkte auch seinen Außenminister aus, der ein starkes UN-Kontingent im Irak vorsah.
Die Zeile des Identitätsliedes brach ein wie ein Blitzschlag. Die politische Führung mit Schröder suchte händeringend nach einer Richtung, nach deutscher Identität in einer verletzten Weltordnung und nach einer Antwort auf die Pattsituation in der UN-Vollversammlung. Das Lied wurde zugeschickt, bevor Kanzler Schröder nach Frankreich fuhr, um sich zu beraten. Den Einfluss der Liedzeile halte ich für viel wahrscheinlicher als die nachträgliche persönliche Erklärung "Nie wieder Krieg". Der Verdienst Schröders wäre aber die Empfänglichkeit für die Zeile "Friedlich kämpferisches Land". Die 68er Generation begründete sich nach einer weltweiten Opposition gegen den Vietnamkrieg. Die antiamerikanische Haltung und der jugendliche Elan gegen den Vietnamkrieg mag die Empfänglichkeit begünstigt haben. Die Gesprächsverweigerung und der Verzicht auf einen Einfluss auf die Irakpolitik waren dann aber das große Versagen Schröders.
Er hätte sich das Konzept für eine alliierte Irakintervention aus meinem Denkmodell im Forum abschreiben können. Er musste nichts selbst entwickeln. Es war da. Ohne jetzt zurückzublättern nenne ich aus dem Gedächtnis noch einmal die Hauptpunkte:
1. UN und Truppen wie mit einem Trojanischen Pferd in den Irak schleusen. Die Intervention auf keinen Fall mit Massenvernichtungswaffen begründen, sondern allein mit dem Argument der Befreiung des Irak von Diktatur und Makroverbrechen.
2. Bagdad umkreisen, außen provisorische Wohnsiedlungen für Flüchtlinge aus der Hussein-Diktatur bauen.
3. Dort Moscheen bauen, Respekt vor dem Islam demonstrieren
4. Auf einen Moment der Festnahme oder Tötung Saddam Husseins geduldig warten.
5. Jeden Eindruck einer Eroberung des Irak vermeiden.
6. Die Ölquellen sichern, dort Basen bauen, dort zurückziehen
7. Jede Vermischung von Militärs unter der Bevölkerung vermeiden
8. An den Militärbasen nahe den Ölquellen Irakern Arbeit und Brot geben.
9. Verträge mit Verantwortlichen des Irak schließen, damit das Öl zu einer Konsolidierung des Landes führt.
10. Deutschland sollte sich so verhalten wie etwa Japan.
Alle Punkte hatte Exkanzler Schröder vor der Nase. Ihn interessierte nur Eines: Wie stehe ich am besten da und kann die nächste Wahl gewinnen.
Mein politischer blog innerhalb
www.deutschlandlied.de/forum mit täglicher Orientierung war bereits bekannt und wurde kräftig und rücksichtslos ausgeschlachtet, zumal Oskar Lafontaine in seiner Bild-Zeitung Kolumne von einer neuen deutschen Richtung gesprochen hatte, die Zeile
Goethe, Dürer, Schlüter, Kant aus dem Identitätslied herausgriff,
Goethe, Dürer, Beethoven, Kant schrieb und damit die Urheberschaft der neuen Richtung bestätigte. Danach entstand ein freundliches Nationalgefühl von Politikern wie Herrn Meyer (Ich liebe Deutschland), danach wurde meine Kritik am antiamerikanischen Parteipolitiker Schröder zu einem entscheidenden Faktor, danach kam es zu einem Regierungswechsel. Irgendwo und irgendwann drehte sich der Wind. Der Tag der Referenz durch Oskar Lafontaine war dieser Moment. Davor gab es eine geradezu antideutsche Haltung in der Politik, ohne ausgeprägtes Bewusstsein der hohen Kultur des Landes. Chic war zu sagen: "Ich liebe Italien!"
Bundespräsident Köhler profitierte davon, dass von mir die Schröderpolitik mit dem Thema "Schadet Schröder unserem Land?" Schritt für Schritt, Ereignis für Ereignis, Entscheidung für Entscheidung kritisiert worden war, denn es kam zu einem Regierugswechsel, der ihn Bundespräsident werden ließ.
Die Dankbarkeit wirft mich um. Während Lafontaine über die neue Richtung in Deutschland reflektierte, ohne die Quelle zu nennen oder sich einmal zu melden, benutzte BP Köhler einen unveröffentlichten, vertraulich überlassen Text zur Identität Deutschlands, ebenfalls ohne sich einmal zu melden. Daher sehe ich mich zu der Taktik gezwungen, Schritt für Schritt Liedzeilen voranzustellen und dazu verfehlte deutsche Politik gegenüber zu stellen. Dadurch wird mehr von der Bedeutung des Liedes bekannt, ohne dass der ganze Text veröffentlicht wird.
Aufgrund meines Plans, Staatskritik mit Zeilen des erweiterten Deutschlandliedes zu verbinden, kann ich also die Hymne noch nicht veröffentlichen. Auch ist ja die leider einseitige Korrespondenz mit dem BP noch nicht zu Ende. Bislang erhielt ich nur zwei Schreiben mit Hinweis auf ein Schreiben von Johannes Rau. Die Ignoranz hat einen vorläufigen Höhenflug erreicht.
Daneben sei vermerkt: Ich trage für meine Texte eine gewisse Verantwortung,
weil sie seit 1999/2000 existieren, genau datiert sind und zusammen genommen der weltweit erste politische blog sind. Innerhalb eines CNN-Forums, des deutschen Microsoft-Forums "Kontrovers" und besonders dann im Deutschlandliedforums waren meine Texte politischer blog. Ganz bewusst hatte ich es so auch beschrieben, nämlich als einen journasistischen Schreibtisch mit genauen Datierungen und unveränderbaren ungeschönten wahren Texten. Eigene sites waren eine logische Folge. Sie setzten die Kontinuität fort.
Ein solches idealistisches Engagement, um die Entwicklung in Deutschland positiv zu beeinflussen und gegen die Missstände mit aufwendigen und energieverschleißenden sachlichen Kommentaren anzukämpfen, war sicherlich einmalig, weil
täglich und kontinuierlich geschrieben, kommentiert wurde, ehrenamtlich, ohne finanzielle Gegenleistung, ohne irgend ein Feedback, aber auch ohne jede politische Abhängigkeit. Diese Unabhängigkeit machte die Texte und Kommentare, die frei zugänglich waren, glaubwürdig. Die kulturell-patriotische Gesinnung zog an. Die Kommentare waren instantane Reaktionen auf das tägliche Geschehen, schneller als jedes andere Medium. 100prozentig sicher ist also, dass die Aussagen zur Identität Deutschlands aufgesogen wurden wie ein Schwamm Wasser aufsaugt.
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Die Antwort enthält also eine Begründung, warum mit der Veröffentlichung noch gewartet werden muss. Sie enthält zugleich eine Reaktion auf ein gegenwärtiges Ereignis, Preisverleigungen für blogs. Mit diesem Ereignis entstand die Frage nach dem ersten blog.
Blogs waren zunächst meist Tagebücher und Interessenpools und häuften sich nach 2000. Den Begriff politischer blog sucht man selbst im deutschen Wikipedia noch vergebens. Im internationalen Wikipedia ist political blog zu finden. Sie sind alle viel später.
Jahrelang hatte ich im
www.deutschlandlied.de/forum einen politischen blog eingepflanzt und auf das Chatten mit anderen Mitgliedern weitgehend verzichtet. weil es eben ein politischer blog war, der sehr viel Energie und Arbeit gekostet hat. Die Kommentare hatte sehr oft Artikel-Überlänge.