Fundgrube Internet
Verfasst: 16.08.2006, 16:19
http://www.uni-stuttgart.de/hilaritas/H ... ed-dd.html
Fahne und Deutschlandlied entstammten der deutschen Burschenschaftsbewegung. Darum soll ein historischer Abriss und eine Deutung gezeigt werden, die von einer Verbindung stammt: http://www.uni-stuttgart.de/hilaritas/H ... ed-dd.html
Der Text lautet:
Hintergrund
Die Burschenschaften, die sich in der Tradition der Jenaer Urburschenschaft sehen, singen dieses Lied seit seiner Dichtung durch den Burschenschafter August Heinrich Hoffmann von Fallersleben 1841 in dieser Form und voller Länge. In diesem Jahr hielt sich von Fallersleben, von der monarchistischen Exekutive verfolgt, auf Helgoland auf, wo dieses Lied entstand. Helgoland gehörte damals noch zu Großbritannien. Von Fallersleben wählte als Musik für seinen Text das sanfte Streicherstück "Kaiserquartett" von Josef Haydn, gespielt von nur 4 Streichern. Die Wahl dieser Musik war als Affront gegen die Monarchie gedacht, denn Haydns Stück war das Gewinner-Werk in einem besonderen Musik-Wettbewerb. Die Ausschreibung suchte eine Melodie für die Hymne der Donaumonarchie Österreich-Ungarn, die dann auch mit "Gott erhalte Franz den Kaiser" so eingeführt wurde. Ironischerweise veröffentlichte von Fallersleben das Lied in seinem "unpolitischen Liederbüchlein", versteckt zwischen vielen Volks- und vor allem Kinderliedern, die er geschrieben hat und die auch heute noch sehr bekannt sind.
Geschichtlicher Verlauf
Das "Lied der Deutschen" wurde schon in der Revolutionszeit um 1848/1849 als Lied für ganz Deutschland verwendet, allerdings hatte dieses Thema damals keine große Bedeutung. So wie das Lied von einem Burschenschafter kam, so wählte die Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche auch die burschenschaftliche Trikolore Schwarz-Rot-Gold als Nationalfarben. Doch leider scheiterte dieser erste wirklich parlamentarische und demokratische Ansatz, und die Monarchen regierten weiter.
1870/1871, unter der Leitung von Fürst Otto von Bismarck, wurde nach dem Sieg des Deutschen Bundes unter Führung Preußens über Frankreich das Wilhelminische Kaiserreich gegründet. Als Farben wurden die preußisch-kaiserlichen Farben Schwarz-Weiß-Rot gewählt, eine offizielle Hymen wurde nicht festgelegt. Bei Anlässen in Bezug oder gar mit Anwesenheit des Kaisers wurde die Kaiserhymne "Heil Dir im Siegerkranz" gespielt, Melodie gleich der der englischen Hymne "God save the Queen". Bei sonstigen nationalen Anlässen wurden die Lieder "Die Wacht am Rhein" und "Was ist des Deutschen Vaterland" aufgeführt. Das "Lied der Deutschen" wurde von offizieller staatlicher Seite erstmals 1890 an seinem Ursprungsort Helgoland verwendet, zur Feier des Übergangs von britischer in deutsche Gebietszugehörigkeit, im Tausch gegen die ferne Insel Sansibar. Danach verbreitete sich das Lied sehr schnell in Deutschland, und erreichte schon Anfang des 20. Jahrhunderts den Status einer inoffiziellen Nationalhymne.
1914 kam das Lied zum ersten Mal zu trauriger Berühmtheit. Viele tausend studentische (damals fast alle korporierte) Kriegsfreiwillige zogen damit in den ersten Weltkrieg und dessen Schlachten. Ein große Zahl von ihnen fand schon bald, verursacht durch schlechte Ausrüstung, Ausbildung und Führung den Tod in einem Desaster bei Langemarck (so die deutsche Schreibweise, "ck" mit der schärferen Aussprache war damals in Mode, auf flämisch heißt der Ort "Langemark") in Flandern. Verglichen mit dem Mythos, die jungen Soldaten hätten in der Schlacht bei Langemarck das Lied aus nationaler Begeisterung gesungen, sieht die historische Wirklichkeit nüchtern aus: Die Führung der einzelnen Truppenteile war so chaotisch, und der Nebel und Pulverdampf so dicht, daß das laute Singen des Liedes als letzte Möglichkeit der Freund-Feind-Erkennung übrigblieb, um ein gegenseitiges Beschiessen der eigenen Seite zu vermeiden.
1918/1919, nach Ende des ersten Weltkrieges, war das Reich am Ende, der Kaiser dankte ab, und die bewegte Zeit der Weimarer Republik begann. Die Siegermächte verboten vorerst das Lied und seine Verwendung. Trotz all der radikalen Tendenzen in dieser Zeit besann man sich auf den wichtigsten Urprung der deutschen Demokratie und des liberalen Parlamentarismus, und bestimmte wieder Schwarz-Rot-Gold als Fahne und das "Lied der Deutschen" als Hymne. Die Ernennung dazu erfolgte am 11.8.1922 durch Reichspräsident Friedrich Ebert (SPD), anläßlich der Feier des 4. Jahrestages der Weimarer Verfassung. Auszug aus seiner Ansprache:
"Einigkeit und Recht und Freiheit! Dieser Dreiklang aus dem Liede des Dichters gab in Zeiten innerer Zersplitterung und Unterdrückung der Sehnsucht aller Deutschen Ausdruck, er soll auch jetzt unseren harten Weg zu einer besseren Zukunft begleiten. Sein Lied, gesungen gegen Zwietracht und Willkür, soll nicht Mißbrauch finden in Parteikampf ..., es soll auch nicht dienen als Ausdruck nationalistischer Überhebung. Aber so wie der Dichter, so lieben wir heute Deutschland über alles. In Erfüllung seiner Sehnsucht soll unter den schwarzrotgoldenen Fahnen der Sang von Einigkeit und Recht und Freiheit der festliche Ausdruck unserer vaterländischen Gefühle sein."
Die Nazis, als Sieger aus "demokratischen" Wahlen hervorgegangen, übernahmen 1933 die Macht im Land und begannen die Gleichschaltung. Schwarz-Rot-Gold mußte der Hakenkreuzfahne weichen, das "Lied der Deutschen" wurde pervertiert: Die erste Strophe wurde dem Horst-Wessel-Lied ("Die Fahne hoch") vorangestellt, dem Kampflied der SA. Aus der Liebe zum Vaterland und dem Einsatz für Staat und Gesellschaft als oberstes Ziel wurde der Weltherrschaftsanspruch der "Herren-Menschenrasse". Mit der ersten Strophe auf den Lippen rollte der zweite Weltkrieg über Europa ...
1949 erfolgte vier Jahre nach der totalsten Niederlage die Gründung der beiden deutschen Staaten. Wieder erfolgte ein Besinnen auf die demokratischen Wurzeln des vorigen Jahrhunderts. Beide Staaten, auch die sozialistische DDR, wählten die burschenschaftlichen Farben Schwarz-Rot-Gold als Fahne, die DDR jedoch mit einigen Zusätzen. Bei der Hymne verwendete die DDR eine Neudichtung ("Auferstanden aus Ruinen"), deren Text sie jedoch selbst später verbot, weil darin die Zeile "Deutschland - einig Vaterland!" vorkam. Die Bundesrepublik wählte ihre Hymne per Briefwechsel 1952 zwischen dem ersten Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) und dem ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss (FDP). Darin setzte sich Adenauer (auch mangels Alternativen) für das "Lied der Deutschen" ein, Heuss antwortete, die erste Strophe sei zu sehr diskreditiert, die zweite etwas zu trivial, aber die dritte sei angemessen und tragbar. Es wurde formuliert: "Das Lied der Deutschen ist Hymne, gesungen wird bei offiziellen Anlässen die dritte Strophe."
In den achtziger Jahren gab es einen innenpolitischen Streit, weil der CDU angehörige Kultusminister Schulkinder den Text aller drei Strophen lernen ließen. Vor allem die erste Strophe leidet immer noch unter ihrem Mißbrauch in der Nazi-Zeit.
Im August 1991, ein Jahr nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten in Frieden und Freiheit, wurde wieder in einem Briefwechsel zwischen Bundespräsident Richard von Weizsäcker (CDU) und Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) die Hymne für das "neue" Deutschland endgültig festgelegt:
"Als ein Dokument deutscher Geschichte bildet es in allen seinen Strophen eine Einheit ... Die 3. Strophe des Liedes der Deutschen von Hoffmann von Fallersleben mit der Melodie von Joseph Haydn ist die Nationalhymne für das deutsche Volk."
Interpretation
Wenn heute gegen die Verwendung des ganzen Liedes Vorbehalte bestehen, dann meist deshalb, weil man das Lied, vor allem die erste Strophe, in seiner Auslegung durch die Nazis betrachtet. Nur wenige kennen die ursprüngliche, eigentliche Interpretation der ersten Strophe, unter der wir Burschenschafter das Lied verwenden.
Dazu als Quelle die Antrittsrede von Heinrich von Gagern (Mitglied der Heidelberger und Jenaer Urburschenschaft), Präsident der Ersten Konstituierenden Nationalversammlung, gehalten am 19. Mai 1848 in der Paulskirche zu Frankfurt am Main:
"Ich gelobe hier feierlich vor dem ganzen deutschen Volke, daß seine Interessen mir über Alles geh'n, daß sie die Richtschnur meines Betragens sein werden, so lange ein Blutstropfen in meinen Adern rinnt; ich gelobe hier feierlich, als das von Ihnen gewählte Organ Ihrer Versammlung, die höchste Unparteilichkeit. Wir haben die größte Aufgabe zu erfüllen. Wir sollen schaffen eine Verfassung für Deutschland, für das gesamte Reich ... Deutschland will Eins sein, ein Reich, regiert vom Willen des Volkes unter der Mitwirkung all seiner Gliederungen ... Wenn über Manches Zweifel besteht und Ansichten auseinandergehen, über die Forderung der Einheit ist kein Zweifel."
Somit sollte etwas klarer werden, was mit "Deutschland, Deutschland über alles" denn nun wirklich gemeint war und ist: Die Liebe zum Vaterland als hohem Ziel soll Grundlage aller politischen Handlungen sein. Die Nation, der Staat und somit die Gemeinschaft aller als oberstes Ziel, in Anlehnung an das französische "Vive la nation!". Der Staat und seine demokratischen Organe sollen über den Monarchen oder Kaisern stehen, eine Überzeugung, wegen derer von Fallersleben 1841 auch ins Ausland (Helgoland) fliehen mußte.
Diese Auslegung des Liedes verwenden wir, und finden daran nichts Anstößiges oder Falsches, auch wenn wir für die Bedenken mancher Verständnis haben. Es kann aber kein Zufall sein, daß dieses Lied im Lauf der Geschichte zweimal zur Hymne auserkoren wurde, in der heutigen Bundesrepublik "nur", aber "immerhin", in seiner bedeutungsvollsten, dritten Strophe. Ende des Auszugs.
Danach wird auf den wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestages 22/96 verwiesen, siehe http://www.lied-aller-deutschen.de/viewtopic.php?p=5#5 Die Autoren konntrollierten ihre kompetente Zusammenfassung am Text des wissenschaftlichen Dienstes.
Fahne und Deutschlandlied entstammten der deutschen Burschenschaftsbewegung. Darum soll ein historischer Abriss und eine Deutung gezeigt werden, die von einer Verbindung stammt: http://www.uni-stuttgart.de/hilaritas/H ... ed-dd.html
Der Text lautet:
Hintergrund
Die Burschenschaften, die sich in der Tradition der Jenaer Urburschenschaft sehen, singen dieses Lied seit seiner Dichtung durch den Burschenschafter August Heinrich Hoffmann von Fallersleben 1841 in dieser Form und voller Länge. In diesem Jahr hielt sich von Fallersleben, von der monarchistischen Exekutive verfolgt, auf Helgoland auf, wo dieses Lied entstand. Helgoland gehörte damals noch zu Großbritannien. Von Fallersleben wählte als Musik für seinen Text das sanfte Streicherstück "Kaiserquartett" von Josef Haydn, gespielt von nur 4 Streichern. Die Wahl dieser Musik war als Affront gegen die Monarchie gedacht, denn Haydns Stück war das Gewinner-Werk in einem besonderen Musik-Wettbewerb. Die Ausschreibung suchte eine Melodie für die Hymne der Donaumonarchie Österreich-Ungarn, die dann auch mit "Gott erhalte Franz den Kaiser" so eingeführt wurde. Ironischerweise veröffentlichte von Fallersleben das Lied in seinem "unpolitischen Liederbüchlein", versteckt zwischen vielen Volks- und vor allem Kinderliedern, die er geschrieben hat und die auch heute noch sehr bekannt sind.
Geschichtlicher Verlauf
Das "Lied der Deutschen" wurde schon in der Revolutionszeit um 1848/1849 als Lied für ganz Deutschland verwendet, allerdings hatte dieses Thema damals keine große Bedeutung. So wie das Lied von einem Burschenschafter kam, so wählte die Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche auch die burschenschaftliche Trikolore Schwarz-Rot-Gold als Nationalfarben. Doch leider scheiterte dieser erste wirklich parlamentarische und demokratische Ansatz, und die Monarchen regierten weiter.
1870/1871, unter der Leitung von Fürst Otto von Bismarck, wurde nach dem Sieg des Deutschen Bundes unter Führung Preußens über Frankreich das Wilhelminische Kaiserreich gegründet. Als Farben wurden die preußisch-kaiserlichen Farben Schwarz-Weiß-Rot gewählt, eine offizielle Hymen wurde nicht festgelegt. Bei Anlässen in Bezug oder gar mit Anwesenheit des Kaisers wurde die Kaiserhymne "Heil Dir im Siegerkranz" gespielt, Melodie gleich der der englischen Hymne "God save the Queen". Bei sonstigen nationalen Anlässen wurden die Lieder "Die Wacht am Rhein" und "Was ist des Deutschen Vaterland" aufgeführt. Das "Lied der Deutschen" wurde von offizieller staatlicher Seite erstmals 1890 an seinem Ursprungsort Helgoland verwendet, zur Feier des Übergangs von britischer in deutsche Gebietszugehörigkeit, im Tausch gegen die ferne Insel Sansibar. Danach verbreitete sich das Lied sehr schnell in Deutschland, und erreichte schon Anfang des 20. Jahrhunderts den Status einer inoffiziellen Nationalhymne.
1914 kam das Lied zum ersten Mal zu trauriger Berühmtheit. Viele tausend studentische (damals fast alle korporierte) Kriegsfreiwillige zogen damit in den ersten Weltkrieg und dessen Schlachten. Ein große Zahl von ihnen fand schon bald, verursacht durch schlechte Ausrüstung, Ausbildung und Führung den Tod in einem Desaster bei Langemarck (so die deutsche Schreibweise, "ck" mit der schärferen Aussprache war damals in Mode, auf flämisch heißt der Ort "Langemark") in Flandern. Verglichen mit dem Mythos, die jungen Soldaten hätten in der Schlacht bei Langemarck das Lied aus nationaler Begeisterung gesungen, sieht die historische Wirklichkeit nüchtern aus: Die Führung der einzelnen Truppenteile war so chaotisch, und der Nebel und Pulverdampf so dicht, daß das laute Singen des Liedes als letzte Möglichkeit der Freund-Feind-Erkennung übrigblieb, um ein gegenseitiges Beschiessen der eigenen Seite zu vermeiden.
1918/1919, nach Ende des ersten Weltkrieges, war das Reich am Ende, der Kaiser dankte ab, und die bewegte Zeit der Weimarer Republik begann. Die Siegermächte verboten vorerst das Lied und seine Verwendung. Trotz all der radikalen Tendenzen in dieser Zeit besann man sich auf den wichtigsten Urprung der deutschen Demokratie und des liberalen Parlamentarismus, und bestimmte wieder Schwarz-Rot-Gold als Fahne und das "Lied der Deutschen" als Hymne. Die Ernennung dazu erfolgte am 11.8.1922 durch Reichspräsident Friedrich Ebert (SPD), anläßlich der Feier des 4. Jahrestages der Weimarer Verfassung. Auszug aus seiner Ansprache:
"Einigkeit und Recht und Freiheit! Dieser Dreiklang aus dem Liede des Dichters gab in Zeiten innerer Zersplitterung und Unterdrückung der Sehnsucht aller Deutschen Ausdruck, er soll auch jetzt unseren harten Weg zu einer besseren Zukunft begleiten. Sein Lied, gesungen gegen Zwietracht und Willkür, soll nicht Mißbrauch finden in Parteikampf ..., es soll auch nicht dienen als Ausdruck nationalistischer Überhebung. Aber so wie der Dichter, so lieben wir heute Deutschland über alles. In Erfüllung seiner Sehnsucht soll unter den schwarzrotgoldenen Fahnen der Sang von Einigkeit und Recht und Freiheit der festliche Ausdruck unserer vaterländischen Gefühle sein."
Die Nazis, als Sieger aus "demokratischen" Wahlen hervorgegangen, übernahmen 1933 die Macht im Land und begannen die Gleichschaltung. Schwarz-Rot-Gold mußte der Hakenkreuzfahne weichen, das "Lied der Deutschen" wurde pervertiert: Die erste Strophe wurde dem Horst-Wessel-Lied ("Die Fahne hoch") vorangestellt, dem Kampflied der SA. Aus der Liebe zum Vaterland und dem Einsatz für Staat und Gesellschaft als oberstes Ziel wurde der Weltherrschaftsanspruch der "Herren-Menschenrasse". Mit der ersten Strophe auf den Lippen rollte der zweite Weltkrieg über Europa ...
1949 erfolgte vier Jahre nach der totalsten Niederlage die Gründung der beiden deutschen Staaten. Wieder erfolgte ein Besinnen auf die demokratischen Wurzeln des vorigen Jahrhunderts. Beide Staaten, auch die sozialistische DDR, wählten die burschenschaftlichen Farben Schwarz-Rot-Gold als Fahne, die DDR jedoch mit einigen Zusätzen. Bei der Hymne verwendete die DDR eine Neudichtung ("Auferstanden aus Ruinen"), deren Text sie jedoch selbst später verbot, weil darin die Zeile "Deutschland - einig Vaterland!" vorkam. Die Bundesrepublik wählte ihre Hymne per Briefwechsel 1952 zwischen dem ersten Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) und dem ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss (FDP). Darin setzte sich Adenauer (auch mangels Alternativen) für das "Lied der Deutschen" ein, Heuss antwortete, die erste Strophe sei zu sehr diskreditiert, die zweite etwas zu trivial, aber die dritte sei angemessen und tragbar. Es wurde formuliert: "Das Lied der Deutschen ist Hymne, gesungen wird bei offiziellen Anlässen die dritte Strophe."
In den achtziger Jahren gab es einen innenpolitischen Streit, weil der CDU angehörige Kultusminister Schulkinder den Text aller drei Strophen lernen ließen. Vor allem die erste Strophe leidet immer noch unter ihrem Mißbrauch in der Nazi-Zeit.
Im August 1991, ein Jahr nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten in Frieden und Freiheit, wurde wieder in einem Briefwechsel zwischen Bundespräsident Richard von Weizsäcker (CDU) und Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) die Hymne für das "neue" Deutschland endgültig festgelegt:
"Als ein Dokument deutscher Geschichte bildet es in allen seinen Strophen eine Einheit ... Die 3. Strophe des Liedes der Deutschen von Hoffmann von Fallersleben mit der Melodie von Joseph Haydn ist die Nationalhymne für das deutsche Volk."
Interpretation
Wenn heute gegen die Verwendung des ganzen Liedes Vorbehalte bestehen, dann meist deshalb, weil man das Lied, vor allem die erste Strophe, in seiner Auslegung durch die Nazis betrachtet. Nur wenige kennen die ursprüngliche, eigentliche Interpretation der ersten Strophe, unter der wir Burschenschafter das Lied verwenden.
Dazu als Quelle die Antrittsrede von Heinrich von Gagern (Mitglied der Heidelberger und Jenaer Urburschenschaft), Präsident der Ersten Konstituierenden Nationalversammlung, gehalten am 19. Mai 1848 in der Paulskirche zu Frankfurt am Main:
"Ich gelobe hier feierlich vor dem ganzen deutschen Volke, daß seine Interessen mir über Alles geh'n, daß sie die Richtschnur meines Betragens sein werden, so lange ein Blutstropfen in meinen Adern rinnt; ich gelobe hier feierlich, als das von Ihnen gewählte Organ Ihrer Versammlung, die höchste Unparteilichkeit. Wir haben die größte Aufgabe zu erfüllen. Wir sollen schaffen eine Verfassung für Deutschland, für das gesamte Reich ... Deutschland will Eins sein, ein Reich, regiert vom Willen des Volkes unter der Mitwirkung all seiner Gliederungen ... Wenn über Manches Zweifel besteht und Ansichten auseinandergehen, über die Forderung der Einheit ist kein Zweifel."
Somit sollte etwas klarer werden, was mit "Deutschland, Deutschland über alles" denn nun wirklich gemeint war und ist: Die Liebe zum Vaterland als hohem Ziel soll Grundlage aller politischen Handlungen sein. Die Nation, der Staat und somit die Gemeinschaft aller als oberstes Ziel, in Anlehnung an das französische "Vive la nation!". Der Staat und seine demokratischen Organe sollen über den Monarchen oder Kaisern stehen, eine Überzeugung, wegen derer von Fallersleben 1841 auch ins Ausland (Helgoland) fliehen mußte.
Diese Auslegung des Liedes verwenden wir, und finden daran nichts Anstößiges oder Falsches, auch wenn wir für die Bedenken mancher Verständnis haben. Es kann aber kein Zufall sein, daß dieses Lied im Lauf der Geschichte zweimal zur Hymne auserkoren wurde, in der heutigen Bundesrepublik "nur", aber "immerhin", in seiner bedeutungsvollsten, dritten Strophe. Ende des Auszugs.
Danach wird auf den wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestages 22/96 verwiesen, siehe http://www.lied-aller-deutschen.de/viewtopic.php?p=5#5 Die Autoren konntrollierten ihre kompetente Zusammenfassung am Text des wissenschaftlichen Dienstes.